Aktuelles am Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht (GZE)
Absolventenbegegnung am GZE - 27.02.2017
- Veröffentlicht am 02. März 2017
- Geschrieben von Matthias Aumann
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Berufsorientierung hautnah
„Ich habe mich in Mathe nicht angestrengt und hatte vier Unterkurse ... im Nachhinein war das Mist!" Bei der Veranstaltung „Wege nach dem Abitur", die am 27.02.2017, organisiert von Schülerinnen und Schülern des Seminarfachkurses fg52 unter Leitung von Herrn Wilmes stattfand, fielen deutliche Worte. Vor gut 160 Schülerinnen und Schülern der Oberstufe des GZE berichteten sechs Gäste von ihrem Weg nach dem Abitur. Für das duale Studium sprachen Lara Harbers und Finn Korte – beide hoben hervor, dass ihre Ausbildung zwar anspruchsvoll sei, aber machbar. „Es ist nicht so stressig, wie ich gedacht habe", so Korte. Harbers ergänzte, das „aufgrund des Blockunterrichts eigentlich keine Doppelbelastung vorhanden ist", da die Phasen in der Uni und im Betrieb klar getrennt seien. Wichtig sei zusätzlich, das man „auf das, was der Betrieb macht, richtig Lust hat". Für den späteren Studienalltag hob Korte die Vorbereitung durch die Facharbeit als wichtig hervor.
Über den Bereich Rechtswissenschaften berichtete Dr. Bernd Schmidt, der Ängste vor dem „trockenen" Jurastudium relativierte, da sich dieses Studium nicht von anderen Studienfächern unterscheide, es sei „halt eine theoretische Ausbildung. Das Studium selbst ist gut zu schaffen – aber das Staatsexamen ist richtig schwierig". Angesichts der großen Anzahl an Juristen wies Schmidt, der in Hamburg Partner einer Kanzlei mit den Schwerpunkten IT-Recht und Datenschutz ist, auf die Notwendigkeit einer Spezialisierung hin, und ergänzte, dass er das Studienfach Jura jedem empfehlen könne, „der sich für Deutsch, Geschichte und Politik interessiert".
Der Agraringenieur Dr. Max Holstermann, tätig bei einem großen Futtermittelhersteller, betonte, dass es wichtig sein, eine Tätigkeit zu finden, die für den einzelnen erfüllend sei: „Hört auf euch selbst und lasst euch nicht zuviel reinreden". Für den Bereich Agrarwissenschaften wies Holstermann auf die große Vielfalt dieses Studienfachs hin: „Je nachdem, in welche Richtung man geht, kann das Studium ebenso eine Schwerpunkt im Bereich angewandter Biologie haben, aber auch einem BWL-Studium ähneln". Zusätzlich hob Holstermann hervor, dass er Interessenten für ein ingenieurwissenschaftliches Studium eine vorherige betriebliche Ausbildung in diesem Bereich nahelegt, da man „dann im Studium auch wirklich weiß, wie man bestimmte Dinge in der Praxis macht."
Jana Schmalriede, tätig in einer Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei in Westerstede, beschrieb ihren Weg, ausgehend von einer Ausbildung zur Steuerfachangestellten über diverse Weiterbildungen zur Bilanzbuchhalterin und Steuerfachwirtin und betonte, dass sie sich zu Beginn der Ausbildung gar nicht sicher gewesen sei: „Will ich das wirklich machen?". Gegenüber den angehenden Abiturienten hob sie hervor, dass diese sich keine Sorgen machen sollten: „Ihr trefft zwar eine wichtige Entscheidung mit der Wahl einer bestimmten Ausbildung, aber man kann sich immer umentscheiden und einen anderen Weg gehen".
Der Fähnrich Thore Sanders, angehender Informatiker, beschrieb seine Entscheidung für eine Laufbahn bei der Bundeswehr: „Ich komme aus der Jugendarbeit und wusste, dass ich Führungaufgaben übernehmen will". Das Informatikstudium an der Universität der Bundeswehr in München sei verglichen mit der Tätigkeit bei der Truppe sehr frei. Sanders hob neben der klaren Karriereplanung bei der Bundeswehr („Ich weiß, dass ich nach meinem Studium als Informatiker eingesetzt werde") hervor, dass er sich „natürlich mit der Möglichkeit eines Auslandseinsatzes auseinandergesetzt habe". Zusätzlich erläuterte er die Einbettung des Studiums in die militärische Ausbildung während seiner 13-jährigen Verpflichtungszeit und sagte über diese: „Ich bin über mich hinausgewachsen".