Unesco-Flamme brennt in Zwischenahn
- Zuletzt aktualisiert am 06. Januar 2014
- Veröffentlicht am 14. Juli 2007
- Geschrieben von Christian Schwarz (NWZ)
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Gymnasium offiziell als „mitarbeitende Projektschule" anerkannt – Viele Ehrengäste
Aus Edewecht trugen Schüler die Fackel nach Bad Zwischenahn. Das Gymnasium gehört jetzt zu den 18 niedersächsischen Projektschulen.
BAD ZWISCHENAHN/EDEWECHT - Der feierliche Höhepunkt der Veranstaltung kam früher als erwartet. Kurz bevor Thomas Kossendey, Staatssekretär im Verteidigungsministerium, seine Ansprache halten wollte, stürmte der Schüler Timon Koch mit einer Fackel ins Forum des Gymnasiums Bad Zwischenahn/Edewecht. Der Junge zündete gemeinsam mit dem Lehrer Bernd Munderloh die Unesco-Kerze an, das Symbol dafür, dass das Gymnasium jetzt „mitarbeitende Unesco-Projektschule" ist. Eigentlich sollte die Kerze während der Rede des Staatssekretärs entzündet werden. Die Schüler der Außenstelle in Edewecht, die die Fackel von dort nach Zwischenahn gebracht hatten, waren aber zu fit und zu schnell.
Vor Schülern, Eltern, Lehrern und vielen Gästen hatte Schulleiter Klaus Friedrich die Feierstunde eröffnet. Dass die Aufnahme in den Kreis der in Niedersachsen lediglich 18 Projektschulen etwas Besonderes ist, verdeutlichte allein die Zahl der Ehrengäste. Beinahe die Hälfte seiner Rede richtete Friedrich daher Willkommensgrüße an die Ehrengäste: Neben Kossendey waren die Landtagsabgeordneten Sigrid Rakow (SPD) und Jens Nacke (CDU), Landrat Jörg Bensberg, die Bürgermeister von Edewecht und Bad Zwischenahn, Petra Lausch und Dr. Arno Schilling, als Vertreter des Kultusministeriums Ministerialrat Peter Fischer sowie von der Landesschulbehörde Osnabrück die Leitende Regierungsschuldirektorin, Anna Menke, zu Gast. Nicht fehlen durfte selbstverständlich Heinz-Jürgen Rickert, der als Unesco-Projektschul-Koordinator für Niedersachsen und Bremen dem Schulleiter die Urkunde über die offizielle Anerkennung überreichte.
Viele Ansprachen wurden an diesem Vormittag von Ehrengästen gehalten, eines hatten alle gemeinsam: „Schulen müssen heutzutage mehr leisten als bloße Wissensvermittlung", so der Tenor. Menschenrechte, Umweltschutz und Toleranz – Forderungen an Unesco-Projektschulen – müssten im Unterricht wie auch in Projekten vermittelt werden. Zwischenahns Bürgermeister Arno Schilling, der an seinem Geburtstag mit einem Ständchen überrascht wurde, brachte dies auf den Punkt: „Wir wollen, dass hier verantwortungsvolle Bürger erzogen werden", sagte er.
Globale Ziele im Unterricht und in Projekten angehen
Die Unesco ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Ihr Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu fördern, um somit den Frieden auf der Welt zu sichern. Sie hat ihren Sitz in Paris.
Projektschulen der Unesco heben die Einhaltung der Menschenrechte, kulturelle und Umweltbildung und den gerechten Ausgleich zwischen Arm und Reich in den Stundenplan. 18 Schulen gibt es in Niedersachsen, rund 160 Schulen in Deutschland, zirka 7500 weltweit.
Projekte wie zum Beispiel „Eine Schule für Tamiga" haben dem Gymnasium Bad Zwischenahn/Edewecht jetzt zum Status „mitarbeitende" Projektschule verholfen. Als solche unterstützt das Land die Schule mit zusätzlichen Unterrichtsstunden.