Zehn Prozent sind hochbegabt
- Zuletzt aktualisiert am 22. Mai 2013
- Veröffentlicht am 07. Juli 2009
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Kooperationsverbund fördert Schülerinnen und Schüler
HANS-JOACHIM MÜLLER IST IN DEM VERBUND ALS KOORDINATOR TÄTIG. BEGABUNGEN ZEIGTEN SICH STETS IN TEILLEISTUNGEN.
BAD ZWISCHENAHN - Es gibt sie in allen Kulturen und zu allen Zeiten: hochbegabte Menschen. Um bereits bei Grundschulkindern eine besondere Begabung zu fördern, gründete sich 2006 im Ammerland der Kooperationsverbund Hochbegabung, dem neben dem Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht (GZE) die Grundschule Am Wiesengrund Bad Zwischenahn sowie die Grundschulen Friedrichsfehn und Ofen angehören.
In dem Kooperationsverbund würden insgesamt 2240 Schüler betreut, stellte der Koordinator Hans-Joachim Müller (Grundschule Ofen) in einem Pressegespräch im Haus Brandstätter fest. Durch gemeinsame Konzepte stellten die Kooperationspartner sicher, dass besondere Begabungen, die nicht mit Zeugnisnoten überein gehen müssen, früh erkannt und individuell gefördert würden.
Auch im Niedersächsischen Schulgesetz werde die Förderung für hoch begabte Schülerinnen und Schüler besonders herausgestellt. Gefördert werden könnten im Schnitt zehn Prozent eines Schülerjahrgangs. Begabungen, so Müller, zeigten sich in Teilleistungen, „eine allgemeine Hochbegabung gibt es nicht."
Spezielle Persönlichkeitsmerkmale kennzeichneten diese Menschen. Dazu zählten unter anderem ein großer Einfallsreichtum, weit gespannte Interessen und eine außergewöhnliche Beharrlichkeit beim Verfolgen interessanter Probleme, einen schier unstillbaren Wissenshunger aber auch einen Sinn für hintergründigen Humor, für Witze und Ironie.
Im Gymnasium beinhalte das Programm der Begabtenförderung drei fortlaufende Arbeitsgemeinschaften, ein so genanntes „Pull-out-Projekt", bei dem es keine festen Termine gebe, so Schulleiter Klaus Friedrich. Dabei verließen die Teilnehmer für selbst gewählte Stunden den regulären Unterricht und arbeiteten während dieser Zeit am eigenen Projekt.
In den anderen Projekten fänden Blockseminare, teilweise auch in Kooperation mit den Grundschulen, als „Mathe-Bootcamp", „Mathe von 12 bis 12" oder als „Lese- und Schreibwerkstatt" statt. Auch die Grundschulen setzten vermehrt auf das „Pull-out-Projekt". Für die Zukunft werde eine engere Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg angestrebt. Auch Wege, um förderfähige Haupt- und Realschüler zu gewinnen, würden gesucht.