Deutsch-türkisches Wasserprojekt
- Zuletzt aktualisiert am 18. Mai 2010
- Veröffentlicht am 18. Mai 2010
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Schüler des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht besuchen Istanbul
Ein Projekt über Wasser führte türkische und deutsche Schüler zusammen. Zwischenahner Siebtklässler sind aus Istanbul zurück.
BAD ZWISCHENAHN - „Da will ich wieder hin!", meinten Siebtklässler des Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht, als sie von ihrem einwöchigen Aufenthalt aus Istanbul zurückkehrten.
Die 17 Schüler beider Gymnasiumsstandorte waren in die „Stadt auf zwei Kontinenten" gereist, um gemeinsam mit ihren türkischen Austauschpartnern ihre Projektarbeit über „lokale und globale Aspekte von Wasser" fortzusetzen. Zuvor hatte die türkische Gruppe bereits die Schüler des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht besucht, um hier gemeinsam die Projektarbeit zu beginnen.
Um sich auf die gemeinsame Arbeit vorzubereiten, besichtigte die deutsche Gruppe vor ihrem Istanbul-Trip das Wasserwerk des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes in Nethen. Weitere Orientierung bot „Der Wasseratlas. Ein Weltatlas zur wichtigsten Ressource des Lebens". Durch Nachforschungen und Fachliteratur wurden schließlich PowerPoint-Präsentationen erstellt, die schließlich den Deutsch lernenden türkischen Gastgeber-Kindern vorgestellt wurden. Zugleich erkundeten die Zwischenahner Schüler in Istanbul auch historisch-kulturelle Aspekte von Wasser: So beispielsweise einen Brunnen der Blauen Moschee, der dem Reinigungsritual vor dem Gebet dient. Ebenso wurde der symbolhaft kostbare tempelartige Brunnen besucht, den Kaiser Wilhelm II. dem letzten Sultan des Osmanischen Reiches geschenkt hatte. Zu den weiteren Stationen zählte eine von vielen imposanten Zisternenanlagen, die vormals die Stadt mit Wasser versorgt hatten. Der Schüleraustausch habe zahlreiche Erkenntnisse gebracht, erklärt Projektleiter Hans Janßen. So dokumentiere sich die Bedeutung des Wassers sowohl in Deutschland als auch in der Türkei in zahlreichen Redewendungen und Sprichwörtern der kulturellen (Sprach-)Räume. Zudem sei Trinkwasser eine sehr endliche Ressource, die nicht verbraucht, sondern nur gebraucht werden könne.
Den Schülern wurde auch deutlich, dass Trinkwasservorräte auf der Erde sehr ungleich und daher konfliktträchtig verteilt und stark vom Klimawandel beeinflusst sind. „Das erfordert dringlich ein globales Wassermanagement, weit über geografische und kulturelle Grenzen hinaus", bilanziert Janßen. Erfreut zeigt sich der Projektleiter über die vielen neuen kulturellen Eindrücken und ermutigenden Erfahrungen der Schüler. Gefördert wurde das Projekt von der Robert Bosch-Stiftung.