Bitterböse Satire auf der Bühne
- Zuletzt aktualisiert am 16. Juni 2020
- Veröffentlicht am 03. Mai 2011
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Theater-AG probt Büchners „Leonce und Lena“ – Premiere am 13. Mai
BAD ZWISCHENAHN - Eine Komödie als ironisches Zeitstück über den Fluch und die Flucht der Eliten in einer „Gesellschaft des Spektakels“ studiert derzeit die Theater-AG des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht unter der Regie von Andreas Leu ein. Unter seiner Leitung haben sich die Schülerinnen und Schüler das Stück ausgesucht und es Stück für Stück erarbeitet.
Georg Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“ stellt als bitterböse Satire die Verhältnisse seiner Zeit dar. Als „märchenhafte Komödie vermittelt sie eine beißende Gesellschaftskritik, in der Freiheit, Liebe und die gesellschaftliche Verantwortung Inhaltsthemen sind. In der Märchenkomödie befindet sich Prinz Leonce (Lynn de Vries) in einer existenziellen Krise: Aufgewachsen in Wohlstand und Dekadenz am Hofe Popo kann er dem Leben keinen Sinn abgewinnen. Erfasst von einer tiefen Schwermut erscheint die Welt für ihn sinnlos und traurig. Gerne wäre er ein Anderer. Auch König Peter (Sina Kemper), Herrscher über das Königreich Popo, ist seiner Amtsgeschäfte müde. Er bestimmt, dass Leonce die ihm unbekannte Prinzessin Lena (Ida Bunjes) aus dem Königreich Pipi zu heiraten hat.
Der Nichtsnutz und Tagedieb Valerio (Anne Willmer) tritt plötzlich in das Leben von Leonce, beide freunden sich an und beschließen, nach Italien zu fliehen. In weiteren Rollen wirken Marina Dolle, Kewin Hemken, Merle Rowehl, Vivien Vortanz und Maximilian Reimers mit.
Wer den Verlauf des märchenhaften Spektakels miterleben will, hat erstmals bei der Premiere am Freitag, 13. Mai, um 19 Uhr im Forum des Schulzentrums Bad Zwischenahn dazu die Gelegenheit. Weitere Vorstellungen finden am 14. Mai um 17 Uhr sowie am 15. Mai um 19 Uhr statt.
Das Lustspiel unterscheidet sich stark von Büchners anderen Werken wie z.B. „Dantons Tod“ oder „Woyzeck“. Dabei sollten die märchenhaften Züge nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Dramatiker (1813 – 1837) mit „Leonce und Lena“ ein ernsthaftes gesellschaftskritisches Anliegen verfolgte.