Französischer Post folgt deutsche Antwort
- Zuletzt aktualisiert am 10. April 2013
- Veröffentlicht am 04. Februar 2011
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Projekt soll Zehntklässler für Fremdsprache begeistern – Andere Kultur kennengelernt
Französisch-Unterricht muss nicht trocken sein. 22 Zwischenahner Gymnasiasten schreiben deshalb Briefe nach La Réunion.
BAD ZWISCHENAHN - „Parlez-vous français?“ Diese Frage können die Schüler der Klasse 10f des Gymnasiums Bad Zwischenahn- Edewecht (GZE) eindeutig bejahen. Und ihre Sprachkenntnisse haben sie in einem Projekt, das ihr Lehrer Matthias Trümer ins Leben gerufen hat, auch praktisch anwenden können. Die 22 Schüler der Französisch-Klasse sind bereits der zweite Jahrgang, der dieses Projekt macht. Seit vergangenem September haben die Jugendlichen zunächst per E-Mail und später mit Briefen auf Französisch Kontakt zu einer Klasse des Lycée Georges Brassens in Ste-Clotilde auf La Réunion gehalten, die ihnen dann auf Deutsch antwortete.
Schüler motivieren
Matthias Trümer erklärt: „Meine Kollegin Nicole Fischer, die auf La Réunion unterrichtet, und ich wollten unsere jeweiligen Schüler mit dem Projekt von der praktischen Seite der Sprache in einer echten Kommunikationssituation überzeugen.“ Denn gerade in der zehnten Klasse falle das Interesse am Französisch-Unterricht unterschiedlich aus. „Manche lieben das Fach, andere können gar nicht erwarten, es abzuwählen“, so Matthias Trümer. Das Projekt solle daher ein „Aha-Erlebnis“ nach dem Motto „Ich kann mich ja doch verständigen“ erzeugen“.
Die Zusammenarbeit mit den Réunionesen war zwar zunächst als E-Mail-Projekt angelegt, es stellte sich jedoch bald heraus, dass den Schülern die Kommunikation mit Brief viel besser gefiel. Jedem Schüler war zu Beginn ein Partner zugewiesen worden, mit dem er längere Zeit kommunizieren sollte. „Der Austausch mit Briefen hat uns allen besser gefallen. Das war viel persönlicher“, sagt die 15-jährige Patricia Hungerland. So wurde auch die Ankunft neuer Briefe von den Schülern immer voller Vorfreude erwartet.
„Die Schüler haben immer kleine Aufgaben bekommen, über die sie schreiben sollten, zum Beispiel über ihre Familie oder ihre Hobbys“, erklärt Matthias Trümer.
Ammerland vorgestellt
Zusätzlich wurden dann Plakate von den Schüler angefertigt, in denen sie, auf Französisch natürlich, Bad Zwischenahn und das Ammerland vorstellten. „Bevor wir die Plakate nach Ste-Clotilde geschickt haben, haben die Schüler ihre Ergebnisse als Referat im Unterricht vorgestellt“, so Lehrer Trümer. Im Lycée Georges Brassens wurden die Plakate dann für alle Schüler sichtbar ausgestellt. „Jetzt gibt es ein bisschen Ammerland im Indischen Ozean“, meint Trümer schmunzelnd.
Es herrscht Einigkeit: Das Projekt war ein voller Erfolg. Nicht nur für den Umgang mit einer Fremdsprache, denn auch über eine fremde Kultur habe man viel gelernt.