Anti-Gewalt-Training wappnet für Alltag
- Zuletzt aktualisiert am 27. Januar 2011
- Veröffentlicht am 27. Januar 2011
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Zwischenahner Gymnasiasten lernen richtiges Verhalten in brenzligen Situationen
Sechstklässler machen ein zweitägiges Anti-Gewalt-Training im Jugendzentrum Stellwerk. Auch Vertrauensübungen gehören dazu.
BAD ZWISCHENAHN - Welche Formen von Gewalt gibt es eigentlich? Diese Frage stellten Klaus-Dieter Tschritter, Jugendsachbearbeiter der Polizei Bad Zwischenahn, und Ina Heidemann-Schulz, Präventionsbeauftragte der Gemeinde, den Schülern der Klasse 6d des Gymnasiums Bad Zwischenahn. Die Beiden leiten das Anti-Gewalt-Training, das im Rahmen des Niedersächsischen Kooperations- und Bildungsprojekt (NiKo) in der Gemeinde Bad Zwischenahn seit vergangenem Jahr durchgeführt wird. Tschritter stellt klar: „Nur die Opfer können bestimmen, was Gewalt ist.“
Das Präventionsprojekt richtet sich an Schüler der sechsten Klasse. Es soll sie für die verschiedenen Formen der Gewalt sensibilisieren. Auch in andere Gemeinden und Landkreisen soll das erfolgreiche Projekt ausgeweitet und kontinuierlich fortgeführt werden.
Tschritter und Heidemann-Schulz haben in diesem Schuljahr bereits 10 Zwischenahner Schulklassen in der Gewaltprävention geschult. In 17 Rollenspielen und Übungen lernen die Schüler Formen von Gewalt kennen und vor allem, wie man ihnen begegnet, ohne selbst Schaden zu nehmen. Ina Heidemann-Schulz erklärt: „Zivilcourage ist das Stichwort. Die Kinder sollen lernen, wann man sich einmischen kann und wann es besser ist, Hilfe zu holen.“
Klassenlehrerin Enny Helbig bescheinigt ihren Schülern einen guten Klassenzusammenhalt. „Sie arbeiten gut beim Anti-Gewalt-Training mit. Das Training ist für sie wichtig, da auch Schüler aus dieser Klasse auf dem Heimweg im Bus mit Gewalt in Berührung kommen“, so die Pädagogin.
Für den weiteren Verlauf des Trainings stehen Übungen zum Mobbing und Ausgrenzungen auf dem Plan. „Zwei Schüler werden aus dem Raum geschickt, um dann vom Rest der Gruppe völlig ignoriert zu werden. So lernen die Kinder Ausgrenzung am eigenen Leib kennen“, meint Tschritter. Auch vertrauensbildende Maßnahmen gehören zum Präventionsprojekt, um den Zusammenhalt der Schüler in der Klasse zu stärken. Denn in einem intakten sozialen Gefüge findet Gewalt nur wenig Nährboden. So sieht es auch Enny Helbig: „In der Klasse gibt es untereinander keine Gewalt, die wird höchstens von außen an meine Schüler herangetragen.“