Es geht um den Ball im Luftstrom
- Zuletzt aktualisiert am 09. Dezember 2010
- Veröffentlicht am 09. Dezember 2010
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32 französische Schüler am GZE zu Gast – Übersetzen fürs Universum
Die Jugendlichen wohnen in Gastfamilien. Sie lernen hier Deutsch und die norddeutsche Spezialität Grünkohl kennen.
BAD ZWISCHENAHN - „Une Balle dans un flux d’air“ – Mara (17) und Eduard (12) sind sich einig. Die Übersetzung passt. „Der Ball im Luftstrom“ steht auf dem Logbuch-Ausdruck, „Une balle dans un flux d’air“ im elektronischen Fragebogen. Die Deutsche Mara und der Franzose Eduard sitzen gemeinsam in einem der Computerräume des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht (GZE). Eduard ist einer von 32 französischen Schülern, die derzeit im Ammerland zu Gast sind. Sie sollen ihre Deutsch-Kenntnisse aufbessern, ihre deutschen Gastschüler ihre Französisch-Kenntnisse. Natürlich sollen sich die Jugendlichen der Klassen acht bis elf auch kennenlernen. Zum Kennenlernen gehört etwa die gemeinsame Kohltour. Doch bevor die französischen Schüler diese norddeutsche Besonderheit kennenlernen, gilt es zu arbeiten.
Übersetzen fürs Universum
„Die Schüler sollen das ,Logbuch‘ für das Universum ins Französische übersetzen“, sagt die betreuende Lehrerin Renate Kilian. Denn am Sonntag geht die Gruppe – bestehend aus 32 französischen und 32 deutschen Schülern – nach Bremen ins Wissenschaftszentrum Universum. Damit auch die französischen Schüler das Logbuch – eine Art Aufgabensammlung für die Besucher der unterschiedlichen Themenschwerpunkte – verstehen, sollen sie es nun gemeinsam mit ihren deutschen Gastgebern übersetzen. „Wir werden die Gruppenarbeiten der Schüler überarbeiten und dem Universum dann eine CD mitbringen“, sagt Renate Kilian. Künftig könnten dann französische Gruppen von der Arbeit der Schüler profitieren.
Der 15-jährige Maxime findet die Aufgabe etwas anstrengend, denn viele Vokabeln müssen er, sein französischer Mitschüler Lucas sowie Jan und Nina nachschlagen. Gemeinsam arbeiten die vier dann an einer Übersetzung. Maxime: „Mir gefällt, dass andere Gruppen davon profitieren.“
Nina denkt auf Französisch
Nina (15) ist bereits das zweite Mal bei dem Austauschprogramm dabei: „Ich mag Frankreich, spreche die Sprache gern. Ich finde es toll, dass man, wenn man in Frankreich ist, am Ende auch französisch denkt.“ Dieser positive Eindruck scheint sich bei den Schülern herumgesprochen zu haben. Mit 32 französischen Gästen sind bei diesem vierten Austausch so viele Schüler auf einmal da, wie nie zuvor. „Sonst waren es eher so 17 Schüler“, sagt Kilian. Und auch am GZE wird Französisch immer attraktiver. „Noch vor Jahren war das Verhältnis von Latein- und Französisch-Schülern ausgeglichen, nun melden sich immer mehr für Französisch an“, sagt Renate Kilian, die den Austausch mit Matthias Trümer betreut.
Die französische Deutschlehrerin Danielle Lavollée ist begeistert von der großen Resonanz: „Die französischen Familien freuen sich schon darauf, die deutschen Schüler aufzunehmen. Wirklich toll, dass so viele mitmachen.“ Der Gegenbesuch ist für Mai geplant. Doch zuvor sind erst einmal Übersetzen, Grünkohlessen, Kennenlernen und der Universum-Besuch angesetzt. Am Sonntag geht es für die am Dienstagabend angereisten Franzosen auch schon wieder zurück in die Heimat.