Gefahrensituationen nicht hilflos ausgeliefert sein
- Zuletzt aktualisiert am 22. Juni 2012
- Veröffentlicht am 22. Juni 2012
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Sechstklässler des Gymnasiums werden durch Rollenspiele im Edewechter Rathaus geschult
EDEWECHT - Ein Kind geht durch einen Tunnel. Plötzlich stellt sich ihm ein Mann entgegen und lässt es nicht weitergehen. Was nun?
Diese Situation erlebten jetzt drei Sechstklässler des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht in Edewecht. Glücklicherweise fand diese Begegnung im Sitzungssaal des Edewechter Rathauses statt und war Teil eines Rollenspiels.
Dennoch stand die Frage „Wie reagiere ich?“ im Raum. Ein Kind sprach den fremden Mann an und sagte: „Lassen Sie mich vorbei.“ Ein zweiter Schüler rief um Hilfe. Das dritte Kind sagte nichts und mogelte sich irgendwie an der bedrohlichen Person vorbei.
Zurzeit werden die Schüler aller 6. Klassen der Edewechter Außenstelle des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht dahingehend geschult, wie sie sich in Gefahrensituationen verhalten könnten. Angeboten wird das Projekt unter dem Motto „WIR sind stark – Von der Polizei für Jugendliche gegen Gewalt“ vom Polizeikommissariat Bad Zwischenahn in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Edewecht.
Die zweitägigen Schulungen, so Carmen Rohe, die für die Schulsozialarbeit in der Gemeinde zuständig ist, soll den Zusammenhalt in den Klassen stärken und die Kinder für Gefahrensituationen sensibilisieren. Durch die Rollenspiele, so Klaus-Dieter Tschritter, Jugendsachbearbeiter des Polizeikommissariats Bad Zwischenahn, und die anschließenden Besprechungen wolle man eine nachhaltige Wirkung bei den Teilnehmern erzielen.
Das Präventionsprojekt wurde in München entwickelt; vor drei Jahren wurde es erstmals in Bad Zwischenahn und jetzt zum zweiten Mal in Edewecht angeboten. Die Mädchen und Jungen sollen dabei nicht nur für Notsituationen gestärkt werden, sondern auch lernen, die Augen nicht verschließen und Zivilcourage zu beweisen. Dazu zählt nicht, wie man sich als Opfer, Helfer oder Zeuge verhalten sollte. Am Beispiel einer „Schulhofprügelei“ wurde dieses Verhalten trainiert.
„Hier lerne ich, wie ich mir helfen kann“, zog die 11-jährige Denise ein positives Fazit dieses zweitägigen Projektunterrichts. Für ihre Klassenlehrerin Eveline Marquart passt die Schulung sehr gut in die Lehrinhalte ihres Deutschunterrichts, bei dem es um das Thema Mobbing geht. Auch damit beschäftigte man sich im Präventionsprojekt..
Nach den Sommerferien, so Carmen Rohe, sollen auch die 6. Jahrgänge der Haupt- und Realschule Edewecht für Gefahrensituationen geschult werden.