Favorit wird zweisprachig verteidigt
- Zuletzt aktualisiert am 04. April 2013
- Veröffentlicht am 26. Januar 2012
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Anika Feldhus und „Blog“ vertreten Gymnasium auf Landesebene
Ein Buch wird am Ende den „Prix des lycéens allemands“ erhalten. Vergeben wird der Preis von deutschen Gymnasiasten.
BAD ZWISCHENAHN - Für das Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht war es eine Premiere – und, so Schulleiter Klaus Friedrich, eine überaus gelungene: „Welch hohes Niveau die Diskussion hatte, hat mich sehr beeindruckt“, meinte er nach einem rund eineinhalbstündigen vorläufigen Abschluss des Projekts „Prix des lycéens allemands“.
Vorläufig, weil die Schüler des Französisch-Kurses des elften Jahrgangs zwar ihren Schulsieger bestimmt haben. Für den geht es am 15. Februar in Hannover darum, das Ticket für das Bundesfinale auf der Leipziger Buchmesse zu lösen. Dort wird Mitte März dann der „Preis der deutschen Gymnasiasten 2012“ für französische Literatur vergeben. Bundesweit nehmen rund 300 Gymnasien teil.
Gesucht worden war aber nicht nur ein Schüler – die meisten Stimmen vereinte Anika Feldhus auf sich –, sondern vor allem ein Buch. Diesen Favoriten galt es nicht nur den Mitschülern vorzustellen, sondern ihn in einem Vortrag auch zu verteidigen – zunächst auf Französisch, anschließend auf Deutsch. Zur Auswahl stehen bundesweit dieselben vier Bücher.
Der „Prix des lycéens allemands“ ist eine Initiative des Institut français d’Allemagne in Zusammenarbeit mit dem Klett Verlag. Seit 2004 soll deutschen Schülern dadurch die zeitgenössische französische Literatur nähergebracht werden, unter anderem durch Kontakt zu französischen Autoren.
„Während der eigenständigen und individuellen Auseinandersetzung mit den Texten verbessern die Schüler ihre Argumentations- und Lesefähigkeit“, zählt Kursleiter Matthias Trümer die Vorzüge auf. „Außerdem werden weitere Kompetenzen, wie Zeitstrukturierung und autonomes Arbeiten in Gruppen, demokratische Diskussion- und Konsensfähigkeit geschult.“
Dass das Erzielen eines Konsens’ mitunter länger dauern kann, lernten die Schüler ganz nebenbei: Zwischen „Le temps des miracles“, die Geschichte eines Jungen inmitten der Unruhen im Kaukasus, und „Blog“, hier stößt ein Jugendlicher beim Lesen der Tagesbücher seines Vaters auf ein dunkles Geheimnis, gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Erst nach mehrfachem Argumentieren und Abstimmen erreichte „Blog“ die geforderte Zweidrittel-Mehrheit.