„Aus Partnerschaft wird Brüderschaft“
- Zuletzt aktualisiert am 11. August 2013
- Veröffentlicht am 18. Januar 2013
- Geschrieben von der Tamiga-AG des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht
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Tamiga-AG des Gymnasiums mit neuen Ideen zurück aus Burkina Faso
Für das Dorf wurde eine weiterführende Schule bewilligt. Deren Aufbau gilt es in den kommenden Jahren finanziell zu unterstützen.
Bad Zwischenahn - „Über uns allen scheint die gleiche Sonne“ – mit diesen Worten wurde die Tamiga-Projektgruppe des Gymnasiums Bad Zwischenahn/Edewecht in Burkina Faso verabschiedet. Neun Tage hatten die fünf Schülerinnen (Bengisu Amet, Klara Lobmeyer, Eda Eren, Katja Schlichting und Marina Dalle) sowie zwei Lehrerinnen (Beate Kasulke und Christina Gardewin) die afrikanische Lebensweise und das Partnerdorf Tamiga nördlich der Hauptstadt Ouagadougou kennengelernt. Ziele der Projektfahrt waren unter anderem, die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung in verschiedenen Landesteilen Burkina Fasos kennen zu lernen. Mit in Afrika war auch Franz Wester, 2. Vorsitzender des Fördervereins für Schulpartnerschaften in Entwicklungsländern.
Nach einem ersten Tag in der Hauptstadt begab sich die Gruppe auf den Weg in Richtung Süden mit Übernachtungen in Bobo. Das Landschaftsbild änderte sich auf dem Weg von kargen Savanneneindrücken zu Baumwollfeldern und bewässerten Zuckerrohrplantagen. Schon auf diesem Reiseabschnitt stellte Marina Dalle fest: „Am meisten fasziniert mich die Lebenseinstellung der Burkinabe (Burkiner); dort herrscht keine stressige europäische Zeiteinteilung.“ Im Anschluss an die Analyse der Arbeitsmöglichkeiten der Bevölkerung im Süden, begab sich die Projektgruppe in Richtung Norden zur Stadt Kongussi. Von dort aus besuchten die Reisenden das aktuelle Projekt: Finanzierung eines Laborgebäudes des zuständigen Krankenhauses für Tamiga in Kongussi. Der Leiter des Krankenhauses stellte das geltende Prinzip im Krankenhaus vor: „Nur weil jemand kein Geld hat, verdient er es nicht zu sterben.“
Nach einem offiziellen Empfang in Tamiga fanden Gespräche und Interviews statt. Eine Vertreterin der Frauen sagte: „Das ist keine Partnerschaft mehr. Es ist eine Brüderschaft.“
In den Gesprächen ergab sich für die Gruppenmitglieder ein mögliches neues Projekt: Zur Zeit werden in Burkina Faso Schulreformen durchgeführt, so dass eine weiterführende Schule in Tamiga bewilligt wurde. Nach dem Bau der Grundschule (Klasse 1 bis 6) bestünde dann die Möglichkeit, die Klassen 7 bis 10 in Tamiga zu besuchen. Die Tamiga-Projektgruppe des GZE hat somit auch zukünftig ein großes Projekt in Planung.
Alle Reisende waren beeindruckt und waren sich einig: „Es war schön, zu sehen, dass man auch ohne viel Geld glücklich sein kann“, meinte Bengisu Amet. Und Mitschülerin Katja Schlichting ergänzt: „Trotz anfänglicher Angst und vielen Eindrücken – positiv wie auch negativ – war es eine Fahrt, die ich nie vergessen werde.“
In der Tamiga-Projektgruppe werden jetzt Fotos ausgetauscht, eine Fotoausstellung organisiert, Filme geschnitten und Vorführungen geplant, Vorträge der Reisenden in verschiedenen Klassen organisiert, die Sponsorenrallye im kommenden Herbst vorbereitet und das Schulbauprojekt geplant.