Bad Zwischenahn - Seit einem halben Jahr gibt es das Betreuungsangebot am Gymnasium Bad Zwischenahn/Edewecht. Und obwohl Schulleitung, Lehrer und auch die teilnehmenden Fünft- bis Siebtklässler zufrieden mit dem Angebot sind, hält sich die Begeisterung bei Klaus Friedrich in Grenzen: Der Schulleiter ist „erstaunt, ja fast erschrocken“ über die mäßige Nachfrage: „Zwar erhöhen sich die Zahlen leicht, von einem Run kann aber keine Rede sein.“

Das aber stehe doch im krassen Gegensatz zu allen gesellschaftspolitischen Diskussionen, wundert sich der Schulleiter über die Zurückhaltung der Eltern. Ob es an der ländlichen Struktur im Ammerland liegt oder ob das Angebot bei den Eltern einfach noch zu unbekannt ist, Friedrich kann es nicht genau sagen. Aber auch bei der Informationsveranstaltung der weiterführenden Schulen habe es mit Blick auf eine mögliche Oberschule mit einem verpflichtenden Ganztagsangebot viele ablehnende Stimmen gegeben, berichtet der Schulleiter.

Die Schule sei aber sicher, mit dem Angebot, das „eine hoch verlässliche Betreuung“ biete, den richtigen Weg zu beschreiten. „Wir wollen den Schülern bei einer sinnvollen Freizeitgestaltung und der Strukturierung des Nachmittags helfen.“ Andererseits sollen Eltern bei der zunehmend komplexer werdenden Erziehungsaufgabe und bei der Vereinbarung von Familie und Beruf unterstützt werden. Und nicht zuletzt seien es viele Eltern wie Kinder von der Grundschule her gewöhnt.

Das GZE hat für das nachmittägliche Betreuungsangebot (das mit der Frühbetreuung Teil des Ganztagsangebots ist) sogar umgebaut: Ein Biologieraum ist zu einem allgemeinen Unterrichtsraum geworden, damit ein solcher – mit Unterstützung des Förderkreises – zum Betreuungsraum werden konnte. Eingerichtet ist der mit einem Sofa, Sitzkissen und einem Regal samt Spielesammlung.

An bis zu vier Tagen werden hier (sowie in einem ähnlich ausgestatteten Raum in Edewecht) derzeit zwischen acht und 13 Fünft- bis Siebtklässler betreut – in Bad Zwischenahn von zwei Lehramtsstudenten, in Edewecht von einer Pädagogischen Mitarbeiterin. Platz wäre für 16 Kinder in einer Gruppe, möglich wären sogar zwei Gruppen. Begonnen wird mit einer gemeinsamen Mittagpause samt Essen in der Mensa. Anschließend werden die Hausaufgaben erledigt – weitgehend eigenständig, bei Bedarf aber unterstützt von den Betreuern. „Die Hausaufgabenbetreuung ist allerdings keine Nachhilfe und kann diese auch nicht ersetzten“, betont Friedrich. Die letzte halbe Stunde ist dann für Entspannung und/oder Bewegung vorgesehen.

Noch bis Montag können Eltern ihre Kinder für beide Standorte zur Betreuung im zweiten Schulhalbjahr anmelden – ganz wie gewünscht an einem, zwei, drei oder vier Tagen (montags bis donnerstags) in der Woche, jeweils von 13.30 bis 15.30 Uhr. Und die Schulleitung hofft auf wachsende Akzeptanz.