Konzertabsage als erster Protest
- Zuletzt aktualisiert am 09. Dezember 2013
- Veröffentlicht am 30. November 2013
- Geschrieben von Markus Minten (NWZ)
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Kritik an rot-grünen Sparplänen – Fahrten für 2014/15 ausgesetzt
Schulleitung, Kollegium, Eltern- und Schülervertretung tragen den Protest mit. Mit ihm soll die Entscheidung des Landtags beeinflusst werden.
Bad Zwischenahn - Das Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht (GZE) reagiert auf die Absicht der rot-grünen Landesregierung, die Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrkräfte um eine auf 24,5 Stunden pro Woche zu erhöhen und die zugesagte Altersermäßigung für Lehrkräfte ab 55 Jahre im Umfang von einer Stunde pro Woche zurückzunehmen. Als erste Maßnahme hat die Schule ihr traditionelles Adventskonzert abgesagt.
„Die Absage des Konzerts soll als ein deutliches Signal an die Landesregierung verstanden werden, um die Entscheidung des Landtags im Dezember zu beeinflussen", betont Schulleiter Klaus Friedrich. Den gleichlautenden Elternbrief haben auch die Personalratsvorsitzende Emmy Helbig, der Schulelternratsvorsitzende Frank Jensch und Schülersprecher Enrico Busch gezeichnet.
„In den vergangenen Jahren haben die Lehrkräfte neben erheblichen Einschnitten bei der Besoldung eine erheblich gestiegene Arbeitsbelastung hinnehmen müssen", heißt es in dem Brief, der dieser Tage an die Eltern verteilt wird. Verwiesen wird auf die Einführung von G8 (Abitur nach acht Jahren Gymnasium), die eigenverantwortlichen Schule mit Budgetkürzungen und verwaltungstechnischer Mehrarbeit, Einführung eines Lehrerarbeitszeitkontos mit zwei Stunden unbezahlter Mehrarbeit und Einführung der Inklusion. „Die nun geplante Erhöhung des Stundendeputats stellt aus unserer Sicht vor diesem Hintergrund ein nicht mehr akzeptables Maß an zusätzlicher Belastung der Lehrkräfte dar."
Das Kollegium des GZE hat sich deshalb mehrheitlich dafür ausgesprochen, ab dem Schuljahr 2014/15 freiwilligen und unbezahlten Aktionen auszusetzen. Darunter sollen lange Lesenächte, Kursfeiern, Klassenfeste, Ausflüge, Projekte und Exkursionen ebenso fallen wie Klassen- und Studienfahrten fallen. In diesem Schuljahr sollen bereits geplante oder gebuchte schulische Veranstaltungen stattfinden, neue werden aber nicht mehr geplant.
Die Entscheidung der Fachgruppe Musik, das jährliche Adventskonzert ausfallen zu lassen, könnte somit nur ein erster Vorgeschmack auf den Protest gegen die Arbeitszeiterhöhung sein.