Wenn Schüler beginnen zu träumen
- Zuletzt aktualisiert am 19. Juli 2014
- Veröffentlicht am 19. Juli 2014
- Geschrieben von Erhard Drobinski (NWZ)
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Theater-AG führt eigenes Stück auf
Edewecht - Muss alles, was so passiert, auf das „Schicksal" zurückgeführt werden? Diese Frage dürfte im Raum gestanden haben, als die Arbeitsgemeinschaft (AG) „Theaterwerkstatt" des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht (GZE) ihr neues Stück erarbeitete.
„Wenn Kinder Mist bauen im echten Leben, wird alles auf das Schicksal geschoben", erklärt der elfjährige Elias. Er ist einer von insgesamt 18 Mädchen und Jungen im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren, die in der AG mitmachen. Ganz ohne Theatererfahrung ist er allerdings nicht. Bereits im vergangenen Schuljahr hatte der Schüler der sechsten Klasse in der Arbeitsgemeinschaft mitgemacht. „Es macht einfach Spaß, weil das Theater sehr kreativ ist."
In dem Stück mit dem Titel „Pech!? – Für Dich – Das Schicksal entscheidet oder etwa nicht?" spielt er zwei Rollen. Seine eine Figur mit Namen Johann von Dührbloom ist ein sehr vornehmer Bursche. Und dann ist da noch der Part des Schiffsjungen. „Die meisten von uns haben zwei Rollen", erklärt Elias. „Nur die beiden Hauptpersonen nicht." Die „Doppelbelastung" hängt damit zusammen, dass das Theaterstück gewissermaßen in zwei Welten spielt – der realen und einer Traumwelt.
In der Geschichte geht es um einige Kinder, deren Tag nicht so gelaufen ist wie gewünscht. Schnell finden sie sich in einem Traum wieder, in dem einige als Piraten unterwegs sind und einen Zaubertrank rauben, der die Zeit zurückdrehen kann. Gemixt wird der Trank von einer der Hauptdarstellerinnen des Stücks. Die elfjährige Jasmin spielt das Mädchen Ulli, das in seinem Traum auf einer Blumeninsel landet und dort eben jenen Zaubertrank kocht.
Während Elias bereits Theatererfahrung nachweisen kann, ist das darstellende Spiel für Jasmin Neuland. In anderen Zusammenhängen hat sie zwar schon auf Bühnen gestanden, aber noch nie vor Publikum gespielt. Die Arbeit in der AG „Theaterwerkstatt" hat ihr so viel Spaß bereitet, dass sie sich auf die Premiere an diesem Sonnabend, 19. Juli, richtig freut. „Das Stück wurde von uns allen erarbeitet. Dabei gab es richtig lustige Momente, gerade dann, wenn wir improvisiert hatten", erinnert sich Jasmin an die Proben. Diese fanden nicht nur an den Montagnachmittagen, sondern auch mal am Wochenende statt.
Alle Mitspieler sind jetzt sehr gespannt auf die Aufführung um 19 Uhr in der Aula der Außenstelle des GZE in Edewecht. „Es wird kein Eintritt erhoben, der ist frei", so die Leiterin der AG, Juliane Smalla. „Über einen kleinen Obolus würden wir uns aber sehr freuen." Nach der Premiere wird die gut eine Stunde dauernde Theateraufführung noch einmal am Montagvormittag gezeigt. Dann vor den GZE-Schülern.