Auf Geräuschefang im Kurort
- Zuletzt aktualisiert am 26. Juli 2014
- Veröffentlicht am 26. Juli 2014
- Geschrieben von Markus Minten (NWZ)
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Vorbereitung für Klanginstallation im Park der Gärten
Das „musiktheater bruit!" und Gymnasiasten zeichnen Geräusche und Interviews auf. Zu hören sein wird das Ergebnis am 7. September.
Test
Bad Zwischenahn - Manch ein Zwischenahner wird sich vielleicht gewundert haben, als Freitagvormittag um kurz nach 10 Uhr die Glocken der St.-Johannes-Kirche läuteten – zu vollkommen unüblicher Zeit und etwas wild durcheinander. Mitglieder des „musiktheater bruit!" waren mit Zehntklässlern des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht im Ort unterwegs, um Stimmen (in Form von Interviews zum Thema Glück) sowie typische Geräusche des Ortes einzufangen. So wurde das Plätschern des Wassers am Ufer des Zwischenahner Meeres ebenso aufgenommen wie das Quaken einer Ente oder eben – im Glockenturm – das Geläut der drei Glocken von St. Johannes.
Geräuschesammlung und Interviews werden zentraler Teil der Klanginstallation „Kleines Glück im Grünen", die am 7. September im Park der Gärten zu hören sein wird. Sie ist der Beitrag des Musiktheaters zu den Niedersächsischen Musiktagen. „Wir haben den Ort akustisch erkundet", erläutert Matthias Meyer vom Musiktheater. „Und wir wollen die Geräusche des Ortes in den Park der Gärten bringen." Der Ort werde in Rostrup zu hören sein, mit all seinen Bewohnern und Geräuschen.
Dazu stand am Freitag ein Ortstermin in der St.-Johannes-Kirche an. Mit sechs Rekordern – vier in den Ecken, zwei in der Mitte – wurden Geräusche aufgezeichnet: das Knarren der Dielen und Quietschen der Bänke, die Schritte auf dem Steinboden, das Verrücken der Stühle, aber auch Töne der Orgel oder Geldmünzen im Opferstock. Mit Instrumenten und Gesang wurde schließlich „der Resonanzraum Kirche zum Klingen gebracht", so Meyer. Bereits am Donnerstag war die Gruppe im Park auf Geräuschefang, nachdem zunächst eine Schulung der Wahrnehmung von Geräuschen stattgefunden hat. „Wir haben gelernt zu hören", erläutert Lara Zabel.
Aus 16 Lautsprechern werden diese Klänge am 7. September im Park der Gärten erklingen, genauer in der Pyramide im Rosengarten. Sie ist eine von vier bis fünf Klanginstallationen. Aussagen, die Lara Zabel, Wiebke Roxana Bremer, Gritta Blau, Jonas Blaser und ihre Mitschüler von Bürgern und Besuchern des Ortes über deren ganz persönliches Glück erhalten haben, werden die Klanginstallation ergänzen.
Zu hören sein wird sie als Teil einer Performance um 12 und um 15 Uhr sowie bei einer öffentlichen Generalprobe um 10 Uhr. Der so entstehende auditive Stadtplan soll dem Park auch über die Musiktage hinaus als Hör-Ralley zur Verfügung stehen
Klingendes GlückGlück – so lautet das Thema der diesjährigen Niedersächsischen Musiktage vom 6. September bis 5. Oktober. Die 28. Auflage bringt das Glück zum Klingen, mit internationalen Künstlern, an außergewöhnlichen Spielorten und passgenauen Konzertformaten. Im Anschluss an das Eröffnungswochenende in und um Oldenburg, zu dem auch die Klaginstallation „Kleines Glück im Grünen" im Park der Gärten am 7. September gehört, geht es für vier Wochen durch das ganze Land. Ein Workshop geht der Installation im Park der Gärten voraus: Vom 1. bis 6. September können sich interessierte Musiker (auch Anfänger) in der Forscherwerkstatt des Parks beteiligen. Geplant ist ein Wandelkonzert im Park. Auch Mitarbeiter für die Installation sind noch willkommen. Interessierte aller Altersklassen können sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden. Veranstaltet werden die Niedersächsischen Musiktage von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung in Zusammenarbeit mit Sparkassen und Mitveranstaltern vor Ort. |