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Der ernste Weg zum Spaßmacher

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2017 12 28 - Ausbildung zum ClownClowns sind albern und haben nur Klamauk im Kopf? Stimmt nicht, sagen die zehn Teilnehmer der „Ausbildung Clownstheater" in Rastede. Im Seminar haben sie auch verborgene Seiten an sich selbst kennengelernt.

Rastede - Scheppernd und klirrend fällt die kleine Glasflasche mit den Globuli-Kugeln von der Waschmaschine auf den Boden. Und die kleinen Kügelchen verteilen sich fix im ganzen Raum. Über dieses Malheur und die folgenden Aufräumarbeiten hätte sich Karin Krämer-Bardieck aufregen können.

Doch statt zu fluchen übernimmt Frau Milchzahn die Regie. Die Ganderkeseerin hat nicht etwa eine gespaltene Persönlichkeit, vielmehr ist Frau Milchzahn die Clowns-Rolle von Karin Krämer-Bardieck. Frau Milchzahn schnappt sich also schon fast vergnügt den Staubsauger.

Die Bekanntschaft mit Frau Milchzahn hat Karin Krämer-Bardieck im Evangelischen Bildungshaus in Rastede gemacht. „Ich hab noch einen Milchzahn und mir dadurch etwas Kindliches bewahrt. Als ich von dem Seminar erfahren habe, wusste ich, dass ich das machen möchte.“ Mit „das“ meint die Ganderkeseerin die „Ausbildung Clownstheater“.

Kein Klamauk

An sieben Terminen haben neun Damen und ein Herr in Rastede gelernt, was es heißt, ein Clown zu sein. „Wir machen hier keinen Klamauk und stolpern über unsere Füße. Clowns sind nicht albern, das würde die Rolle klein machen“, erläutert Heike Scharf, die als „Clownsmutter“ die Ausbildung geleitet hat.

„Ich habe verborgene Seiten an mir entdeckt, die wohl sonst nicht ans Licht gekommen wären“, erzählt auch Gloria Janßen aus Conneforde. „Ich sehe mittlerweile viele Dinge anders, auch unser Motto ,Weniger ist mehr‘ nehme ich mir zu Herzen.“ „Das ist doof“ oder „passt nicht“ waren früher häufige Gedanken im Alltag, jetzt nimmt die Conneforderin den Alltag leichter.

„Ich habe ein ganz anderes Auftreten, seit ich hier gefordert wurde. Heike Scharf hat etwas Verborgenes aus mir herausgelockt“, ist sich auch Gaby Mertens sicher. Denn Heike Scharf lockte die Teilnehmer mit verschiedenen Aufgaben immer wieder aus ihrer Komfortzone.

Clown im Krankenhaus

Mertens fand Clowns als Kind gut, sie verband deswegen vor allem Klamauk und Albernheit mit den roten Nasen. Von einer anderen Seite kennengelernt hat die 58-Jährige aus Nordenham den Clown im Krankenhaus, wo er einen besonderen Zugang zu den Kindern schaffen kann.

Die Nordenhamerin ist selbst in der Hospizbewegung tätig, kann sich die Arbeit als Clown aber auch in Krankenhäusern und Altenheimen vorstellen. In so einer Einrichtung ist Christine Heckmann mit einer weiteren Kollegin als Hausaufgabe für das Seminar bereits aufgetreten. „Vor dem Auftritt in Nordenham habe ich drei Tage nicht geschlafen, es war aber toll“, erinnert sich die 71-Jährige lächelnd.

Auch gerade in ihrem Alter sei so ein Seminar eine enorme Bereicherung, man solle auch mit über 70 etwas Neues machen und erfahren können. „Spontanität ist gut fürs Gehirn“, ist sich die Frau aus Butjadingen sicher.

Spontanität geschult

Spontanität war bei den mehrtägigen Treffen nicht das Einzige, das geschult wurde. Theaterübungen, Bewegungsarbeit oder das Spiel mit Requisiten gehörten ebenso dazu. Es wurden Kostüme und Namen entwickelt, berichtet Clownsmutter Heike Scharf. „Wir lernen Routinen, damit die Teilnehmer ein Päckchen für Auftritte haben, was sie so abspielen können“, sagt sie. Auch wird die besondere Clowns-Sprache gelernt.

„In jedem steckt ein Clown“, ist sich Scharf sicher. Dessen war sich Silke Semrau schon immer bewusst. Die Ergo-Therapeutin aus Bückeburg hatte den weitesten Weg zu den Seminaren. „Sich im Spiegel mit dem Kostüm zu sehen, war anfangs doch etwas befremdlich“, erinnert sich Semrau. Sie arbeitet in leitender Funktion, gibt bei der Arbeit immer 150 Prozent. „Am Anfang hatte ich hohe Ansprüche, ich wollte besonders lustig sein. Im Seminar habe ich die Langsamkeit des Tuns entdeckt“, berichtet die Teilnehmerin aus Bückeburg.

Den Willen, immer eine gute Figur machen zu wollen, hat die Ergo-Therapeutin mittlerweile abgelegt. Denn der Clown lebt von Fehlern, sagt Scharf. „Es ist auch wichtig zu vermitteln, dass jeder okay ist, wie er ist. Das müssen die Teilnehmer anerkennen und lernen, sich selbst zu lieben“, sagt die Dozentin.

Mit dem Gedanken „Was soll ich noch groß dazu lernen“ ist Doris Brüning-Coordes nach Rastede gekommen – und ist am Ende der Ausbildung nun dankbar für die tollen Erfahrungen. Die Lehrerin aus Husbäke unterrichtet auch Darstellendes Spiel und hat in ihrer Ausbildung schon mit Schauspiel und Improvisation zu tun gehabt. „Da gab es auch eine Sequenz mit Clowns, das hat mir in der Ausbildung am besten gefallen“, sagt Brüning-Coordes. Sie kann sich vorstellen, die Inhalte als Seminarfach am Gymnasium Bad Zwischenahn/Edewecht anzubieten.

Verborgenes entdeckt

Die zehn Clowns haben im Dezember ihre Ausbildung abgeschlossen. Sie alle beschreiben die Teilnahme am Seminar als Selbsterfahrung, sie alle haben die bisher verborgene Clowns-Seite entdeckt, gehen gelassener und humorvoller durch den Alltag. Für einige Teilnehmer hat sich durch den Aufenthalt in Rastede auch ein neues Ehrenamt als Clown aufgetan.

Den Leuten ein bisschen Freude schenken, wenn es ihnen vielleicht nicht so gut geht, ist total berührend und toll, sind sich die Teilnehmer einig. Aber auch ohne weitere Auftritte haben diese zehn Leute ihr Leben um Bekanntschaften bereichert – um den Zusammenhalt in der Gruppe und um das Kennenlernen ihres eigenen Clowns.

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