Schule und Kirche kooperieren
- Zuletzt aktualisiert am 27. Juni 2007
- Veröffentlicht am 27. Juni 2007
- Geschrieben von Inka Fürup (NWZ)
- Zugriffe: 2725
Konfirmandenunterricht wird im Gymnasium als AG angeboten
Der Kooperationsvertrag ist bislang einmalig in Niedersachsen. Schulleiter Klaus Friedrich möchte weitere Gemeinden involvieren.
BAD ZWISCHENAHN - Ein historischer Moment zeichnete sich im Büro von Klaus Friedrich, Schulleiter des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht, ab: Hier wurde am Dienstag der bereits vor Monaten geplante Kooperationsvertrag zwischen dem Gymnasium und der lutherischen Kirchengemeinde Bad Zwischenahn unterschrieben. Es ist niedersachsenweit der erste Vertrag dieser Art.
„Wir beginnen jetzt einen ganz neuen Abschnitt in der Zusammenarbeit mit der Kirche", sagte Friedrich. Durch den Vertrag erhielten die Schüler die Möglichkeit, sich den Besuch des Konfirmandenunterrichts als schulische Arbeitsgemeinschaft im Zeugnis ausweisen zu lassen. Auf der anderen Seite erfahre die Kirche eine „Art Aufwertung", wenn ihre ohnehin schon wichtige Arbeit jetzt auch schulisch anerkannt werde.
Pastor Rainer Theuerkauff, Vertreter der Kirchengemeinde Bad Zwischenahn, stimmte ihm zu: „Unser Vertrag ist ein absolutes Novum. Wir schaffen dadurch eine größere Verbindlichkeit zwischen den Partnern und eine Intensivierung unserer Kontakte." Diese Intensivierung isti sowohl seitens der Schule als auch aus Eltern- und Schülerkreisen gewollt. „Die Elternschaft hat uns wiederholt gebeten, den Konfirmandenunterricht doch auch schulisch anzuerkennen", berichtete Friedrich. „Die Schüler müssen im Laufe ihrer Gymnasialzeit fünf Arbeitsgemeinschaften besuchen, der Konfirmandenunterricht kann dabei für zwei AGs angerechnet werden – eine enorme Erleichterung." Durch die Zusammenarbeit mit der Kirche habe man einen seriösen Partner gewonnen, der professionelles Personal stellen könne, so Friedrich.
Dass der Vertrag aber „nicht einfach mal 'im Vorbeigehen" geschlossen werden konnte, beweist die umfassende Vorarbeit, die die Verantwortlichen beider Seiten geleistet haben. Auf kirchlicher Seite wurde das Projekt dem Oberkirchenrat vorgestellt, auf Seiten des Gymnasiums, das im nächsten Schuljahr eigenverantwortliche Schule wird, wurde das Projekt mit dem Kultusministerium abgesprochen, so Stephan Ehlers, Verantwortlicher für die AGs am Gymnasium.
Als nächstes möchte Friedrich einen Kooperationsvertrag mit der Kirchengemeinde Edewecht schließen. „Eine Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden Ofen, Friedrichsfehn/Petersfehn und Westerstede streben wir auch an", kündigt der Schulleiter an. Und auch mit der katholischen Kirche habe man bereits gesprochen. Die Resonanz für die neue „Konfirmanden-AG" ist jedenfalls gut. „Und wer weiß, vielleicht haben wir ja Vorbildfunktion für andere", sagt Friedrich.