„Sehe die Probleme hier ganz anders"
- Zuletzt aktualisiert am 03. Februar 2006
- Veröffentlicht am 03. Februar 2006
- Geschrieben von Sina Zimmermann (NWZ)
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Als Winfried Baroke 1975 sein Examen in Physik und Chemie absolvierte, ahnte er mit Sicherheit noch nicht, was sein Leben noch so mit sich bringen würde. Er zog von Göttingen in das kleine Dorf Petersfehn und wurde Lehrer am Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht. Als 1. Vorsitzender des TuS Petersfehn regelte er fünf Jahre lang die Geschicke des örtlichen Sportvereins. Bald darauf gründete er den Förderverein der Grundschule Petersfehn mit und wurde stellvertretender Vorsitzender. Sein Vergnügen am Organisieren ist ihm deutlich anzumerken. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb er 1993 Koordinator für die gymnasiale Oberstufe wurde. Seitdem verbringt er jede freie Zeit damit, Schülerstundenpläne zusammen zu stellen, Informationsveranstaltungen zur Kurswahl abzuhalten und den Schülern bei Fragen unterstützend zur Seite zu stehen. Drei Jahre später stieg Baroke zum stellvertretenden Schulleiter des Gymnasiums auf. Bald
darauf bot sich ihm die Möglichkeit, sein Talent, Finanzen zu verwalten, erneut unter Beweis zu stellen. „Man suchte jemanden, der die finanziellen Mittel des Fördervereins für Schulpartnerschaften in Entwicklungsländern regelt. Da ich mich schon um das Budget der Schule kümmere, habe ich das dann übernommen", erklärt Baroke sein Engagement. So kam es dann auch, dass er sich immer mehr für das Projekt „Eine Schule für Tamiga" einsetzte. Heute verwaltet Baroke nicht nur die Finanzen des Hilfsprojekts, sondern leitet auch die aus 20 Schülern bestehende „Tamiga-Arbeitsgemeinschaft". Bei den Treffen werden Hilfsaktionen geplant. Mit den erzielten Spendenbeträgen wird der Schulbau in dem Dorf Tamiga in Burkina Faso (Westafrika) unterstützt.
Als Lehrer möchte er seinen Schülern zeigen, in welcher Weise man sich für andere Menschen einsetzen kann. „Wenn jeder ehrenamtlich irgendetwas übernehmen würde, ginge es der Gesellschaft besser", sagt Baroke. Und: „Wenn man im drittärmsten Land der Welt war, kommt man verändert zurück. Hier sehe ich jetzt die Probleme ganz anders", blickt Baroke auf seinen Besuch in Tamiga zurück.
Winfried Baroke
Lehrer