Bundespolitik aus nächster Nähe - Berlin-Exkursion der Q-Phase
- Zuletzt aktualisiert am 24. September 2024
- Veröffentlicht am 24. September 2024
- Geschrieben von Andreas Wilmes
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Vieles wird verständlicher, wenn man es aus nächster Nähe sieht - und so wurde das politische und historische Berlin im September 2024 von einer 19-köpfigen GZE-Gruppe aus den Jahrgängen 12 und 13 unter der Leitung von Stefanie Herzig und Andreas Wilmes gemeinsam mit den Gästen des GZE aus Burkina Faso erkundet. Nach der üblichen Anreiseverzögerung, nicht durch die Bahn verschuldet, sondern wegen eines potenziellen Suizidversuchs auf der Strecke konnte der Besuch der Plenardebatte zum Haushalt gerade eben noch rechtzeitig erreicht werden, anschließend fand ein Gespräch mit den Mitarbeitern des Wahlkreisabgeordneten Dennis Rohde statt, da Rohde selbst kurzfristig verhindert war - beide gewährten einen Einblick „aus erster Hand“ in die tägliche Arbeit in einem Abgeordnetenbüro sowie in die Prozesse im politischen Berlin. Dem Besuch der Reichstagskuppel folgte ein kurzer Stopp beim Brandenburger Tor und Unter den Linden, abends wurde Beach einem Stopp beim Checkpoint Charlie der Bergmannkiez in Kreuzberg erkundet.
Der Bundesrat als zweiter Akteur des legislativen Prozesses wurde am Mittwoch erkundet, nach einer kurzen Gebäudeführung simulierten die Schülerinnen und Schüler den Ablauf sowie die Beschlussfassungsprozesse einer Bundesratssitzung im Rahmen eines Planspiels.
Im Rahmen einer Führung durch den Zeitzeugen Friedemann Körner, der von 1974 bis 1979 in der DDR inhaftiert war, wurde die Gedenkstätte Hohenschönhausen besucht, die als ehemalige Zentrale Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit einen bedrückenden Einblick in tatsächliche Methoden und Abgründe diktatorischer Strukturen erlaubt.
Abends wurde im Deutschen Theater eine Aufführung der „Katze auf dem heißen Blechdach“ von Tennessee Williams besucht, die ein Wiedersehen mit Jeremy Mockridge, dem „Fred“ aus der „Wilde Hühner“-Trilogie, sowie eine intensive Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Stücks sowie der gewählten Form dramatischer ermöglichte - die Einschätzungen dazu variierten von "begeisternd" bis "befremdlich".
Die Ausstellungen „Berlin global“ sowie „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ im Humboldtforum standen neben dem Besuch der Ethnologischen Sammlung am Donnerstag auf dem Programm und boten die Möglichkeit zu einer Auseinandersetzung mit der Gegenwart einer europäischen Metropole, dem Umgang mit Zeugnissen der Vergangenheit und den Herausforderungen des Umgangs mit kolonialem Erbe. Am Nachmittag war die Deutsche Teilung erneut Thema, ein Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer und die Teilnahme an der Führung „Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin“, verbunden mit dem Besuch eines im Zuge der Deutschen Teilung stillgelegten U-Bahn-Schachts, schlossen die zweieinhalbtägige Exkursion ab.