Neugierig das Fremde entdecken
- Zuletzt aktualisiert am 27. Januar 2014
- Veröffentlicht am 17. November 2011
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Schüler aus Guatemala wohnen für fünf Wochen im Ammerland
BAD ZWISCHENAHN - „Bienvenidos“ – „Willkommen“ heißt es diese Woche wieder einmal im Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht. Denn zum bereits achten Mal haben Schüler der Deutschen und der Österreichischen Schule in Guatemala den Weg ins Ammerland gefunden. Sehr zur Freude des stellvertretenden Direktors Winfried Baroke, der die Austauschschüler freudig willkommen hieß. „Das Gymnasium versteht sich als eine offene Schule und möchte sich auch deshalb als guter Gastgeber erweisen“, erklärte Baroke gegenüber Zwischenahner und guatemaltekischen Schülern und appellierte gleichzeitig an beide Gruppen, neugierig auf das Fremde zu sein.
Insgesamt 46 junge Guatemalteken haben die Reise nach Europa angetreten. Neun von ihnen – alle zwischen zwölf und 17 Jahren alt – hat es dabei zu Gastfamilien ins Ammerland verschlagen. Seit Sonnabend sind sie nun in Bad Zwischenahn, ihrer Heimat für die nächsten fünf Wochen, und sie sind von den ersten Eindrücken sehr angetan: „Die Leute hier sind sehr nett, sie haben uns wirklich freundlich willkommen geheißen“, erzählt die 15-jährige Julia freudig. Einziger Wermutstropfen: das Wetter.
Dafür erfahren die Schüler in Deutschland, was für sie in Guatemala meist undenkbar ist. „Die Kriminalität ist leider sehr hoch“, berichtet der 15-jährige Luis. „Einfach alleine auf der Straße Rad zu fahren ist bei uns kaum möglich. Wir erfahren hier eine ganz neue Art der Freiheit.“
Die in Deutschland herrschende Sicherheit ist allerdings nur einer der Gründe, warum die Nachfrage nach Austauschplätzen das Angebot übersteigt. „Unsere Schüler haben in den letzten Jahren viele gute Erfahrungen gemacht“, erklärt Lehrerin Xiomara Gonzalez, die ihre Schüler begleitet. „Einige haben auch noch deutsche Ahnen, beispielsweise Großeltern. Das macht sie natürlich neugierig auf Deutschland.“
Zudem sei für viele der Schulaustausch nur der erste Schritt auf deutschem Boden. Später kämen sie fürs Studium nach Deutschland zurück. „Deutschland hat sehr gute Universitäten, an denen ich mir ein späteres Studium vorstellen kann“, versichert Luis. Dann soll es wieder heißen: „Bienvenido Luis“.