„Hier wird viel Brot gegessen“
- Zuletzt aktualisiert am 27. Januar 2014
- Veröffentlicht am 27. Januar 2014
- Geschrieben von Erhard Drobinski (NWZ)
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Gymnasium Zwischenahn pflegt Kontakte zu Südamerika
BAD ZWISCHENAHN - Die meisten wollten ihre Deutsch-Sprachkenntnisse verbessern. Ein Teil der Gruppe reist morgen wieder ab.
„Hier wird viel Brot gegessen, und es ist ganz schön kalt." Die 16-jährige Alisson aus Borranquilla, Kolumbien, spricht das aus, was auch für die anderen Austauschschüler aus Guatemala und Kolumbien die stärksten Eindrücke in Bad Zwischenahn sind. Acht Schüler aus Guatemala sind seit fünf Wochen im Kurort, zwei weitere aus Kolumbien werden hier insgesamt drei Monate bleiben. Während ihres Aufenthalts besuchen sie das Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht.
Die Schüler aus Guatemala City sind zwischen 12 und 14 Jahre alt und besuchen dort die Deutsche Schule. Der 12-jährige Daniel, dessen Mutter aus der Schweiz stammt, hat während seines Aufenthalts hier viele Unterschiede kennen gelernt. „Die Schule hier ist größer, und die Lehrer sind nicht so streng. Daneben ist das Essen anders." Gerade das Essen ist es auch, was der 13-jährigen Isabel aufgefallen ist. „Es gibt hier viel Brot und Käse zum Essen. Am besten hat mir hier aber die Wurst geschmeckt." Alle Schüler sind privat in Familien untergebracht. Die Lehrerin Sabine Weygand, die seit fünf Jahren diesen Austausch betreut, achtet aber auch darauf, dass die Schüler aus Mittel- und Südamerika in verschiedenen Klassen am Unterricht teilnehmen. „In erster Linie sind sie hier, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Natürlich lernen sie dabei auch die Kultur und die Menschen in ihrem Alltag kennen." Der 16-jährige Raul kommt wie Alisson aus Borranquilla. Er hat sich im Rahmen eines
Austauschprogramms selbst um den Aufenthalt an dieser Schule gekümmert. Dabei kam ihm entgegen, dass er Verwandte in Bremen hat, die er vor zwei Wochen besuchte. Er ist hier, um meine deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern. Bei ihm profitieren aber auch die Schüler des Gymnasiums, die Spanisch lernen. Raul nimmt ebenfalls an diesem Kurs teil und kann den deutschen Schülern einiges beibringen. Er wie Daniel, begeisterte Fußballfans, haben ihren Aufenthalt auch dazu genutzt, den Bundesligisten Werder Bremen während eines Spiels live zuzusehen. Raul kann zwar nicht ganz verwinden, dass sich Kolumbien für die Weltmeisterschaft nicht qualifiziert hat. „Aber in vier Jahren in Südafrika sind wir dabei", ist er sicher. Die Schüler aus Guatemala, die morgen in ihre Heimat zurückkehren, kommen mit vielen neuen Eindrücken und vielen Freunden zurück. Als Dank für die Gastfreundschaft hatten sie die Gymnasiasten zu einen Lateinamerikanischen Abend eingeladen. „Es hat allen viel Spaß gemacht.
Leider war schon um 22 Uhr Schluss", bedauerte Melanie, mit 14 Jahren die Älteste der Schüler aus Guatemala.