Schüler werden zu Diplomaten
- Zuletzt aktualisiert am 12. Juni 2015
- Veröffentlicht am 12. Juni 2015
- Geschrieben von Markus Minten (NWZ)
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Gymnasiasten bereiten sich akribisch auf Planspiel „Olmun" vor
Die insgesamt 19 Gymnasiasten vertreten fünf Staaten und zwei Nichtregierungsorganisationen. Deren Haltungen müssen sie vertreten.
Bad Zwischenahn - Martin Schröder gibt sich gleich als „Wiederholungstäter" zu erkennen. Zum dritten Mal wird der 19-Jährige vom 23. bis 26. Juni die Rolle wechseln: Dann wird aus dem Gymnasiasten wieder ein Delegierter. Mit seinen Mitschülern aus der „Olmun-AG" am Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht (GZE) wird er Staaten dieser Welt vertreten. Olmun steht für Oldenburg Model United Nations", eine simulierte Konferenz der Vereinten Nationen (UN). Diskutiert wird auf Englisch über Lösungsansätze für globale Krisen. Das GZE stellt Delegierte aus Laos, Kambodscha, Monaco, Island, Niederlande sowie von zwei Nichtregierungsorganisationen.
Dabei sei es mitunter gar nicht so einfach, die Meinung eines Landes überzeugend zu vertreten, die nicht die eigene sei, meint Paula Garlichs (15). Sie muss in ihrem Komitee über Sicherheit, Frieden und Menschenrechte sprechen, und dabei die Haltung Laos' vertreten. „Da muss man schon mal sein eigenes Bewusstsein ausschalten."
Diskutiert wird in Oldenburg. Knapp 800 Schüler aus Deutschland, Polen, den USA, der Türkei und anderen Ländern werden zu der Konferenz anreisen, deren Regeln denen bei den Vereinten Nationen nachempfunden sind. Ebenso wie der Dresscode: Junge Männer haben Anzug zu tragen, junge Frauen Blazer zu Rock oder Hose.
Genau diese Vielfalt der Nationen und die Tatsache, dass man sein Englisch verbessern und das Diskutieren üben können, hat Paula an der von Lehrerin Alexandra Schütze geleiteten AG gereizt. Mit 18 weiteren Schülern der Jahrgänge 9 bis 12 des GZE hat sie seit Beginn des Schulhalbjahres über „ihr" Land recherchiert, hat sich über die dortige Politik informiert und Positionspapiere geschrieben.
Sicher werde der Auftritt vor so vielen anderen Schülern „etwas aufregend" sein, glaubt Sarah Klose. Die 15-Jährige ist sich aber sicher, dass „es schnell vorbei ist mit der Nervosität, wenn die ersten Worte gesprochen sind".