Reise nach Burkina Faso 2018
- Zuletzt aktualisiert am 07. Februar 2018
- Veröffentlicht am 07. Februar 2018
- Geschrieben von Beate Kasulke
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Reisebericht
An dieser Reise, die vom 26.01. bis um 03.02.2018 stattfand, nahmen als Schülerinnen Amira Brugmans und Hanna Ufken sowie als ehemaliger Schüler des GZE Pauli Laduch teil. Sie wurden von Herrn Scherwitzki und Frau Kasulke begleitet. Für den Förderverein nahmen der Gründer des Projektes, Franz Wester, und Klara Lobmeyer teil.
Der erste Eindruck nach der Landung am Abend: Wärme und vor allem der beißende Geruch von verbranntem Müll, Abgasen und jeder Menge Staub in der Luft. Unser Hotel – eine kleine grüne Oase in der sonst ockerfarbenen Stadt mit einem typisch französischen Frühstück und frischen Papayas.
Am ersten Tag nach dem zeitraubenden Besuch einer Bank, um Geld zu tauschen, machten wir uns an die Arbeit, die in AG und im Vorstand des Fördervereins beschlossen worden war. Dazu gehörte ein erster Besuch bei AMPO, dem Projekt von Kathrin Rohde, wo gerade eine Übergabe von Rollstühlen an körperbehinderte Menschen stattfand (s. Foto links). Das war für uns sehr beeindruckend. Der Besuch bei AMPO PP Filles, das uns bei der Verwaltung der der Mikrokredite für Frauen in Tamiga unterstützt, schloss sich an. Mit der Polizei (s. Foto rechts unten) wurden letzte Einzelheiten der Begleitung nach Tamiga besprochen. Wir bekamen einen Vorgeschmack darauf, dass wir in der Woche des Besuchs viel Geduld für Wartezeit aufbringen mussten. Aber wie das afrikanische Sprichwort sagt: Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner die Zeit.
Ouagadougou ist nicht mit einer deutschen Stadt zu vergleichen. Es ist so viel lauter, dreckiger, voller und, für uns, sehr unübersichtlich. Deswegen hatten wir unseren Fahrer sowie unseren Dolmetscher Yassia ständig dabei. Sie haben uns gewissenhaft und ohne Unfälle durch die quirlige Stadt geführt. Der Palast des Präsidenten von Burkina Faso, das Denkmal für die Märtyrer der Revolution, das an den Eiffelturm erinnert, standen ebenso auf dem Programm wie auch ein Ausflug in die Umgebung zum Skulpturenpark Laongo und zum sog. Operndorf von Christoph Schlingensief.
Montagmorgen ging es dann richtig los, wir fuhren über Kaya nach Kongussi. Beide Städte liegen in der Nähe von Tamiga. Gespräche mit dem für Tamiga zuständigen Schulinspektor und dem Leiter des Krankenhauses, welches die Schuleingangsuntersuchungen in Tamiga durchführt, waren vorgesehen. Zum Mittagessen lud uns Yassia, der mit seiner Familie in Kaya wohnt, bei sich zu Hause ein.
Tags drauf ging es endlich nach Tamiga. Dort wurden wir mit einer herzlichen Begrüßungszeremonie empfangen (s. Foto links). Die Jungen unserer Schule begleiteten uns ins Dorf, die Mädchen sangen, Frauen tanzten (s. Foto rechts unten), viele Reden wurden gehalten. Gespräche mit dem Schulleiter, den Elternvertretern, dem Dorfchef und den Frauen, die von uns mit Mikrokrediten unterstützt werden, folgten. Nach einem Rundgang durch das Dorf ging der erste Tag in Tamiga zu Ende, wir fielen geschafft von den vielen Eindrücken in unser Bett.
Anders als im letzten Jahr hatten wir einen weiteren ganzen Tag in Tamiga, den wir wieder ausgiebig für Gespräche mit den Dorfbewohnern und dem Bürgermeister von Nasere, der Gemeinde zu der Tamiga gehört, nutzten. Durch Yassias Hilfe haben wir viele Probleme und Wünsche der Tamiganer besser verstanden und hoffen nun natürlich, so viele wie möglich davon zu lösen bzw. erfüllen zu können. Die wichtigsten Gespräche bezogen sich auf den weiteren Verlauf der Mikrokredite, die Finanzierung der unbedingt benötigten Schulspeisung und die erneute Inbetriebnahme der Getreidebank. Ein zusammenfassendes Gespräch mit dem Dorfchef rundete den Besuch in Tamiga ab. Am Abend besuchte uns der Bürgermeister von Nasere erneut um über weitere Kooperationen zu sprechen. Wir selber haben uns sehr gut mit den sechs Polizisten unterhalten, die uns für die Fahrt in den Norden begleitet haben.
Bevor wir schlafen gingen, haben wir drei uns über die Eindrücke und Gefühle, welche bei unserem Tamiga Besuch entstanden sind, unterhalten. Neben der extremen Armut und den für uns unvorstellbaren Lebensverhältnissen, fielen uns auch erfreuliche Dinge auf. Darunter ist z.B. die für uns unerwartete und zunächst auch als unangenehm empfundene Dankbarkeit des Dorfes. Außerdem war es toll, Tamiga, welches wir zuvor nur von Fotos kannten, live und in Farbe zu sehen.
Die Umsetzung einiger in Tamiga besprochener Projekte begann gleich nach der Rückkehr nach Ouagadougou. Daneben wurde unser Programm bei AMPO fortgesetzt: Wir besichtigten eine Schule, an der einige Kinder unterrichtet werden, für die wir das Schulgeld finanzieren, sowie die A.M.P.O -Farm, eine Art Landwirtschaftsschule. Für eine traditionelle Zeremonie der Mossi, dem Stamm, der in Burkina Faso die Mehrheit der Bevölkerung ausmacht, mussten wir früh aufstehen. Persönliche Einkäufe wurden an den beiden letzten Tagen erledigt, das letzte Geld in einem Handwerkszentrum auf den Kopf gehauen.
Es war eine aufregende und spannende Zeit in Afrika! Wir sind froh, jede Menge Erfahrungen gesammelt, und die Chance, eine solche Reise zu machen, wahrgenommen zu haben.
Hanna Ufken, Pauli Laduch
Burkina Faso-Informationsbox des GZE |
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