Besuch der Klasse 9a in der Gedenkstätte "Alte Pathologie" in Wehnen
- Zuletzt aktualisiert am 23. Mai 2016
- Veröffentlicht am 18. April 2016
- Geschrieben von Maren Christine Kaune
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Besuch der 9a in der Gedenkstätte „Alte Pathologie“ in Wehnen am 07. April 2016
Am 7. April 2016 besuchte die Klasse 9a gemeinsam mit Frau Kasulke die Gedenkstätte "Alte Pathologie" in Wehnen
Herr Gers, der stellvertretende Vorsitzende des Gedenkkreises Wehnen e.V. führt uns in die das Gebäude der alten Pathologie, wo es um die Rolle der sog. Heil- und Pflegeanstalt Wehnen im 3. Reich ging.
Dort wurden psychisch Kranke von Ärzten und Pflegern dem Hungertod ausgesetzt.
In dem ehemaligen Sezierraum des Krankenhauses liegen auf der Bahre viele rote Bücher, in denen etliche Einzelschicksale von Ermordeten für die Öffentlichkeit festgehalten sind.
Zur Führung gehörte auch ein Gang über den Friedhof Ofen, wo zwei Bereiche direkt mit den Patientenmorden in Wehnen in Zusammenhang stehen: Hier steht Herr Gers mitten zwischen den Gräbern ermordeter Zwangsarbeiter, die häufig aus Polen und Russland kamen und selten älter als 20 Jahre alt wurden, was uns alle sehr berührt hat.
Der zweite Bereich, der mit Wehnen zu tun hat, ist die Gedenkstätte auf dem Friedhof in Ofen. Die Klasse steht vor dem einem Bereich mit vielen Steinen, die nur zum Teil Namen tragen. Jeder Stein steht für ein Opfer der „Euthanasie“ in Wehnen, viele von ihnen sind „namenlos vergraben“. Der Gedenkstein in Kissenform wurde von den Angehörigen der Opfer als Mahnung aufgestellt.
Auszüge aus einigen Stellungnahmen:
- „Es war ein Ausflug, der einen zum Nachdenken bringt und den zu machen es sich lohnt.“
- „Meine Gefühle wechselten zwischen Trauer und Fassungslosigkeit, ganz besonders gingen mir die Geschichten von Opfern an die Nieren.“
- „Die Behandlung der Krankenmorde im Religionsunterricht ist sinnvoll, da es um unsere Region geht und man neu über das aktuelle Thema Sterbehilfe nachdenkt.“