Unesco Projekttage 2018 - Geschichts- und Erinnerungskultur und der Umgang mit Euthanasie...
- Zuletzt aktualisiert am 26. Juni 2018
- Veröffentlicht am 26. Juni 2018
- Geschrieben von Valérie Wetter
- Zugriffe: 1298
... am Beispiel der Gedenkstätte Wehnen
Neun Schülerinnen und Schüler haben sich für die diesjährigen Projekttage vom 22.-26.06.2018 eine besondere Aufgabe gestellt: Die Aufarbeitung von Einzelschicksalen von Patienten der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Wehnen sowie die Beantwortung von verschiedene Fragen, die sie sich selbst gestellt haben. Zwei Tage lang haben sie vor Ort in der Gedenkstätte geforscht, haben Biografien, Krankenakten und Literatur gesichtet und die Ausstellung sowie den Friedhof besucht. Am letzten Tag haben sie der Schulöffentlichkeit ihre Ergebnisse präsentiert. Begleitet und unterstützt wurden die Schülerinnen und Schüler dabei von dem Historiker Dr. Ingo Harms und ihren Lehrerinnen Meike Kähler und Valérie Wetter.
Seit 1939 war eine Überbelegung der Heil- und Pflegeanstalt zu verzeichnen und ein Euthanasieprogramm wurde durch Aushungern von Patienten und vermutlich auch durch Medikamentenvergabe durchgeführt. Insgesamt wurden wohl 1500 Patienten während des Dritten Reiches gezielt getötet. Die Schülerinnen und Schüler haben sich vorgenommen, den einzelnen Schicksalen ein Gesicht zu geben und durch die Aufarbeitung ihre Geschichten wieder in Erinnerung zu bringen.
Seit 2005 bemüht sich ein Forschungsprojekt der Carl-von-Ossietzky-Universität und des Historikers Ingo Harms um die Aufarbeitung. So werden unter anderem Führungen und Studientage angeboten. Die Gedenkstätte Alte Pathologie kann Mittwoch, Donnerstag und Samstag von 12 Uhr bis 16 Uhr besucht werden.
Weitere Informationen: http://gedenkkreis.de/