Klassenraum am Tropen-Strand
- Zuletzt aktualisiert am 04. Dezember 2017
- Veröffentlicht am 29. November 2017
- Geschrieben von Christian Korte (NWZonline)
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Zwei Wochen verbrachten die Jugendlichen bei Gastfamilien. Sie lernten nicht nur die Sprache, sondern auch die Arbeitswelt auf der Insel kennen.
Bad Zwischenahn - Zum Frankreich-Austausch nach Paris oder Straßburg? Für Bad Zwischenahner Gymnasiasten gab es da ein besseres Ziel: Die rund 9500 Kilometer entfernt liegende Insel La Réunion. Die gehört als Überseedepartement zu Frankreich, Französisch ist dort Landessprache. Nach einem Besuch von 16 Jugendlichen aus dem Indischen Ozean im März statteten 18 Schülerinnen und Schüler aus Bad Zwischenahn der Insel kürzlich den fälligen Gegenbesuch ab und berichteten jetzt von ihren Erfahrungen.
Wie ihre Gäste im März in Deutschland sollten die Jugendlichen auf der Insel nicht nur ihre Sprachkenntnisse aufpolieren, sondern auch in die Arbeitswelt des Gastgeberlandes hineinschnuppern.
Und die war vielfältig, wenn auch nicht unbedingt akademisch. Krankenschwesternstation, Restaurant, Musikschule oder Veranstaltungsagentur gehörten zu den Betrieben, die die Jugendlichen kennenlernten. „Statt nur den Haushalt meiner Gastfamilie zu sehen, habe ich ganz viele Familien besucht" berichtet zum Beispiel Emily, die eine Krankenschwester kreuz und quer über die Insel begleitet hat.
Mehr als von der Arbeitswelt waren die jungen Leute aus dem Ammerland aber von der Natur und den Menschen im Gastland beeindruckt. „Réunion ist eine Vulkaninsel – man kann dort einfach durch große Lavatunnel laufen", berichtet Vincent. Tropenklima, Palmenstrände, bedrohte Korallenriffe, eine Wanderung auf dem Vulkan Piton la Fournaise – die Eindrücke, von denen die Schüler nach ihrer Rückkehr berichten konnten, waren überwältigend.
Beeindruckend war auch die Lebensart, erzählen die Jugendlichen: Die Menschen, die aus vielen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Religionen stammen hätten eine sehr entspannte und gelassene Lebensart.
„Der Umgang zwischen Schülern und Lehrern ist dafür deutlich strenger als bei uns", hat Vincent festgestellt.
Nach 14 Tagen am Indischen Ozean stand für die Schülerinnen und Schüler fest: Die meisten wollen Kontakt zu ihren Gastfamilien halten. Für die berufliche Weiterentwicklung ist ihnen Deutschland oder das europäische Ausland aber lieber – wie auch den Jugendlichen aus La Réunion. Die seien zumeist sehr ehrgeizig und setzten für ihre Zukunft auf ein Studium in Frankreich.